Geschichte • Wurzeln • Legende
Der Erste Kasseler Herrenabend ist mittlerweile über 40 Jahre alt. Sein Konzept, sich zu versammeln und sich mit anderen Gleichgesinnten zu verbinden, ist aber viel älter, denn dessen Wurzeln reichen bis zu den Anfängen der Menschheitsgeschichte zurück.
Zurück verfolgen lässt sich die Tradition des Zusammenfindens und des Sich miteinander Verbündens bis zu den Lagerfeuern unserer Vorfahren in der Steinzeit und bis zu der Zeit, als wir noch Jäger und Sammler waren. Als die Jäger und Krieger sich versammelten, um ihre letzte erfolgreiche Jagd zu feiern, um Erfahrungen auszutauschen, eine neue gemeinsame Unternehmung zu planen oder einfach nur um sich in der Gruppe geborgen und nicht allein zu fühlen.
Damals haben sich bei diesen Zusammenkünften Rituale entwickelt, die bis in unsere Tage Gültigkeit haben und immer noch – wie beim Ersten Kasseler Herrenabend – praktiziert werden.
Seit dem 16. April 1984 treffen sich sieben Herren – im Zeichen des Ersten Kasseler Herrenabends (E • K • H • A) – jeden Montagabend im Atelier des Museums Luh in Kassel. Der Erste Kasseler Herrenabend hat sieben feste Mitglieder. Weitere sogenannte Gastherren und Freunde des E • K • H • A sind immer willkommen, soweit sie willkommen sind. Jedes feste Mitglied des E • K • H • A ist – bis auf Widerruf des Herrenabends – ein Herr des E • K • H • A auf Lebenszeit. Jeder Herr besitzt als einziges vorzeigbares Zeichen seiner Legitimation, ein Herr des E • K • H • A zu sein, den sogenannten Herrenabendring. Es gibt sieben gleiche Ringe. Jeder ist ein Siegelring mit dem Herrenabendsymbol auf seiner Oberseite! Die sieben Ringe verbleiben immer im Besitz des E • K • H • A und müssen beim Austritt an den E • K • H • A zurückgegeben werden.
Symbol der Einheit der sieben Herren – während des Ersten Kasseler Herrenabends – ist der Schlüsselschrank des E • K • H • A. Daran anhängig sind unter anderem sieben kupferne Medaillen, von denen jede einem der Herren zugeordnet ist. Auf deren Vorderseiten ist je ein Ritterhelm abgebildet und auf den Rückseiten je eine Darstellung, die, wie eine Art Wappen, für den entsprechenden Herren steht. Auf den Schlüsselschrank aufgesetzt sind – zwischen vier Kerzenhaltern – sieben metallene Ritterhelme.
Jeder Herrenabend beginnt um 19.30 Uhr.
Nach den rituellen Begrüßungs-Zeremonien werden, neben dem Ersten Kasseler Herrenbrot (ein Roggenbrot mit gerösteten Zwiebeln und Kümmel) und einem Käse aus der Region auch die Erste Kasseler Herrenwurscht (eine Ahle Wurscht mit sieben Gewürzen) zum Ersten Kasseler Herrenwein gereicht, der meist aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien oder Argentinien kommt. Es darf geraucht werden. Angeboten wird dazu die Erste Kasseler Herrenzigarre. Zweimal an einem Herrenabend gibt es – zur Stärkung der Herren – den Ersten Kasseler Herrenkaffee (ein Espresso aus sieben Bohnen) und dazu die Erste Kasseler Herrenleckerei.
Jeden Herren erwartet bei seiner Ankunft an der Herrenabend-Tafel sein angestammter Platz, ein – mit seinen persönlichen Insignien versehener – gläserner Weinkelch sowie zum späteren Gebrauch, seine persönliche Espressotasse mit Untertasse und Espressolöffel.
Um 0.30 Uhr des nächsten Morgens ist der Herrenabend beendet.
Alle Gespräche während der Sitzungen bleiben innerhalb des E • K • H • A. Nichts davon dringt an die Öffentlichkeit. Die Namen der Herren und Gastherren des Ersten Kasseler Herrenabends werden nicht genannt. Fotografieren und andere Live-Dokumentationen sind, zum Schutz der Anonymität der Teilnehmer des E • K • H • A, während den Sitzungen nicht zugelassen – außer es handelt sich um das sogenannte Montagsfoto, das aber immer erst nach einem Ersten Kasseler Herrenabend entsteht.
der Chronist